Freimaurerei
Wir haben keine offizielle Doktrin und auch unsere Rituale sind nicht in allen Logen gleich. Verbindend sind unsere Symbole, verbindlich aber die folgenden drei Bedingungen:
- Der Glaube an ein höheres geistiges Prinzip, das wir den Allmächtigen Baumeister aller Welten nennen und das jedermann nach seinem eigenen Verständnis als Jehova, Gott, Allah, das Dao oder wie auch immer respektieren, verehren und anbeten mag.
- Der Grundsatz, dass wir nur freie Männer aufnehmen, die weder durch wirtschaftliche noch durch politische oder gesellschaftliche Zwänge in ihrem Urteil, in ihrer Entscheidungs- oder Handlungsfreiheit über Gebühr eingeengt sind.
- Das Prinzip der Toleranz, das für uns Dogmen jeglicher Art ausschließt. Dieses Prinzip zu akzeptieren ist leicht. Viel schwieriger ist es, zu entscheiden, wie weit die Toleranz gehen darf und soll, denn der Intolerante legitimiert sich nur allzu oft mit höheren Interessen. Wir sind nicht besser als andere, aber wir haben uns verpflichtet, uns mehr als andere anzustrengen, besser zu werden. Das persönliche Streben nach menschlicher Veredlung sehen wir als Voraussetzung und Beitrag zur Gestaltung einer besseren Welt. In der Terminologie der Freimaurer heißt das, dass wir selber brauchbare Bausteine für den Bau des großen Tempels der Humanität werden sollen.
Die Freimaurerei ist eine königliche Lebenskunst, bei der ein Weisheit Suchender in überlieferter Weise das, was er in der Welt in und um sich erlebt, auf eine andere Stufe seines Bewusstseins hebt, um daraus für sich eine individuelle Maxime zu erarbeiten.
Lessing formulierte in seiner Schrift „Ernst und Falk”:
Freimaurerei ist nichts Willkürliches, nichts Entbehrliches, sondern etwas Notwendiges, das im Wesen der Menschen und in der bürgerlichen Gesellschaft gegründet ist.
Es gibt unzählige Definitionen der Freimaurerei, so dass letztendlich keine als die für alle Zeiten gültige Beschreibung gelten mag.